GESUNDHEIT, ERNÄHRUNG UND REGIONALITÄT IM EINKLANG
4. Oktober 2024 by Silke Leitner
Wer gesund leben will, sollte auch auf die Herkunft seiner Lebensmittel achten. Die Gesundheitsplattform Passail setzt mit ihrem neuen Projekt „Verantwortung leben – Gesundheit, Ernährung und Regionalität im Einklang“ einen besonderen Schwerpunkt. Hier geht es darum, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen: für gesunde Ernährung, regionale Produkte und ein nachhaltiges Miteinander. Was das konkret bedeutet, wird am 17. Oktober um 19 Uhr im Kultursaal Passail eindrucksvoll präsentiert, wenn Hannes Royer, Bio-Bergbauer und Obmann des Vereins „Land schafft Leben“, in seinem Vortrag spannende Impulse geben wird. Ein Fixtermin für alle!
„Die Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden Körper“, so Michael Krautinger von der Gesundheitsplattform Passail, die sich seit 2014 dafür einsetzt, das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung zu stärken. „Rund 70 Prozent unserer Gesundheit hängen davon ab, was auf unseren Tellern landet.“ Mit diesem Wissen will die Plattform den Menschen in der Region zeigen, wie viel Einfluss sie selbst auf ihre Gesundheit haben – angefangen bei der Wahl ihrer Lebensmittel.
In der Region findet man nahezu alles, was man für die tägliche Ernährung braucht. Von frischem Obst und Gemüse über Milch und Eier bis hin zu Fleisch und Getreide – das Angebot ist vielfältig und von höchster Qualität. „Wir wissen, wo unsere Produkte herkommen, wir kennen die Menschen, die dahinter stehen“, betont Krautinger. Und genau darum geht es auch bei dem neuen Projekt: die Konsumenten dazu zu bringen, regionale Produkte mehr zu schätzen und zu unterstützen.
Dass Regionalität mehr als nur ein Trend ist, zeigt auch Andreas Reisinger, Inhaber des Kaufhauses Reisinger in Passail. Sein Geschäft, das seit fast 150 Jahren besteht, ist nicht nur ein wichtiger Nahversorger, sondern setzt seit Beginn an auf ein breites Angebot an regionalen Produkten. „Wir arbeiten eng mit den Direktvermarktern zusammen, daraus sind Freundschaften entstanden, die von Ehrlichkeit und Vertrauen geprägt sind“, erzählt Reisinger.
Ein besonderes Beispiel für gelebte Regionalität ist auch die Fleischerei Pierer. Peter Pierer ist stolz darauf, einer der wenigen Betriebe zu sein, die noch selbst schlachten und ausschließlich Fleisch aus heimischer Produktion verarbeiten. Vor kurzem hat er auch freiwillig auf das Kennzeichnungssystem „bos“ umgestellt. „Wenn jemand bei uns Rindfleisch kauft, sieht er auf den ersten Blick am Etikett, von welchem Bauern es stammt“, sagt Pierer. „Dieser Kreislauf, der entsteht, wenn Konsumenten den direkten Bezug zu ihren Lebensmitteln haben, ist das, was uns ausmacht.“

Bewusstsein schaffen
Doch wie schafft man es, dass die Menschen – gerade auch die Jüngeren – dieses Bewusstsein entwickeln? Melanie Haas, engagierte Junglandwirtin, Influencerin und Fachberaterin in der Landwirtschaftskammer, weiß, dass dies oft gar nicht so einfach ist. „Viele wollen sich nicht die Zeit nehmen, um sich mit ihrer Ernährung auseinanderzusetzen“, berichtet sie. Umso wichtiger sei es, das Thema immer wieder aufzugreifen. „Ich möchte, dass die Menschen verstehen, wie viel Arbeit und Leidenschaft in der Produktion unserer Lebensmittel steckt“, sagt sie.
Davon ist auch Vinzenz Harrer überzeugt: „Ich sehe es als unsere Aufgabe, den Menschen wieder beizubringen, die richtigen Fragen zu stellen. Wo kommt mein Essen her? Was steckt dahinter?“ Denn letztlich geht es um Eigenverantwortung – und darum, dass jeder Einzelne durch seine Entscheidungen zur Stärkung der regionalen Gemeinschaft beitragen kann. Denn nur was nachgefragt wird, wird auch angeboten.
Geiz-ist-geil-Mentalität: Ein Umdenken ist gefragt
Ein wichtiger Punkt, der bei der Diskussion um gesunde und regionale Ernährung immer wieder ins Spiel kommt, ist der Preis. „Ich erlebe es in meinem Geschäft, dass der Preis bei Lebensmitteln interessanterweise für viele immer noch das Wichtigste ist“, bemerkt Andreas Reisinger. Dabei wird nur ein kleiner Teil des Haushaltseinkommens für Lebensmittel aufgewendet – rund 9 Prozent. „Es wird mehr Geld für Urlaub und Freizeit ausgegeben als für das, was täglich auf unseren Tellern – und damit in unserem Körper – landet“, so Reisinger weiter. „Genau das ist das Problem. Vielen ist nicht bewusst, dass das, einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Es ist wichtig, dass die Menschen wieder erkennen, welchen Wert gute Lebensmittel haben und bereit sind, entsprechend zu investieren“, ergänzt Michael Krautinger.
Vortrag von Hannes Royer
All diese Themen werden am 17. Oktober in einem spannenden Vortrag von Hannes Royer aufgegriffen. Unter dem Titel „Wer nichts weiß, muss alles essen“ gibt er wertvolle Einblicke, wie Konsumenten durch bewusste Ernährungsentscheidungen nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch die regionale Landwirtschaft stärken können. Es geht darum, zu verstehen, wie viel Arbeit hinter unseren Lebensmitteln steckt und welchen Wert sie für uns haben.
Die Gesundheitsplattform Passail hofft, mit diesem Vortrag möglichst viele Menschen zu erreichen und ein Umdenken zu bewirken. „Wenn wir alle anfangen, bewusster einzukaufen und auf Qualität zu setzen, können wir viel für unsere Gesundheit und unsere Region tun“, resümiert Krautinger. Wer also neugierig ist und mehr über gesunde Ernährung, Regionalität und Nachhaltigkeit erfahren möchte, sollte sich diesen Termin nicht entgehen lassen. Denn hier in der Region zeigt sich: Verantwortung leben bedeutet, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft und die Zukunft Verantwortung zu übernehmen.
